5. April 2019
Das Klima hat das Wetter in der Landwirtschaft abgelöst
War das Wetter immer das Gesprächsthema Nummer eins bei den landwirtschaftlichen Messen und Zusammenkünften, ist nun das Klima auf die Tagesordnung der Branche gerückt – ganz aktuell mit der Erklärung zur zirkulären Wirtschaft vom Dienstag. Die Entwicklung wird von der NutriFair begrüßt, die sich darauf freut, die grünen Bewegungen zu unterstützen und den Erfolg mit noch stärkerer Konzentration auf Klima und Nachhaltigkeit auf der Messe im Jahr 2020 zu wiederholen.
Am Abend des 2. April unterschrieben Umwelt- und Lebensmittelminister Jakob Ellemann-Jensen (V) und vier Wirtschaftsorganisationen eine neue Erklärung zur Kreislaufwirtschaft. Die Erklärung ist der neuste Schritt in einer Entwicklung, die innerhalb kurzer Zeit dazu geführt hat, dass das Klima auf dem Weg zum ersten Platz der häufigsten Gesprächsthemen an den Tischen des Landes ist.
Großes Potenzial für Klimaschutz auf Betriebsebene
Aber warum jetzt? Ein Teil der Erklärung ist, dass das Klima u. a. durch die Weltziele der UN weiter in den Vordergrund des allgemeinen Bewusstseins gerückt ist. Aber ebenso wichtig ist, dass die Klimafrage vielen Betrieben interessante – und rentable – neue Perspektiven eröffnet, erklärt der Ökologieberater Jens Peter Hermansen vom dänischen ökologischen Landesverband, der in diesem Jahr die NutriFair besuchte, Dänemarks führende Fachmesse für Nutztierhalter:
”Die Möglichkeiten, etwas für das Klima zu tun und gleichzeitig die Erträge zu steigern sind groß. Darüber hinaus haben wir als Verwalter der Ressourcen unserer Erde eine Verpflichtung und ein Interesse daran, uns in der Klimafrage als positive Vorreiter zu positionieren. Wir müssen unserer Umwelt zeigen, dass wir mithelfen können, Antworten auf die Fragen zu finden, die die Gesellschaft bewegen. Die Landwirtschaft kann und muss Teil der Lösung sein.“ Er fährt fort:
”Dort gibt es bereits viele Möglichkeiten, die je nach den Gegebenheiten des einzelnen Betriebs genutzt werden können, z. B. mehr CO2 im Boden binden, Nährstoffe aus der Stadt aufs Land zurückführen, Gülle optimal behandeln und verwenden, längere Laktation und Lebensdauer, Erzeugung von Biogas, holistischer Ansatz, Bepflanzung und Forstwirtschaft oder die Nutzung von Flächen für erneuerbare Energie wie WEA und Photovoltaik. Derartige Möglichkeiten helfen wir mit Klimahandlungsplänen zu entdecken.”
Lösungen sind schon vorhanden
Fragt man NutriFairs Projektleiter Jørgen Kronborg, gibt es keinen Zweifel daran, dass die Klimafrage bleiben wird. Die letzte Messe fand am 16.-17. Januar mit über 250 Ausstellern statt und hatte über 4500 Entschließer der Branche als Besucher. Im Verlauf der Messe zogen der Zustand des Klimas und seiner Entwicklung sowie die Möglichkeiten der Branche zu helfen die Aufmerksamkeit auf sich.
”Locker gesprochen: Ich habe den Eindruck, das Klima übernimmt schon fast die Rolle des Wetters, über das alle sprechen, wenn sich die Branche auf Messen und Zusammenkünften trifft. Aber für Viele ist die Klimafrage auch noch immer sehr nebelhaft: Was müssen und können wir konkret tun? Dafür gibt es zum Glück schon viele Lösungen, was auf der diesjährigen Messe auch deutlich wurde”, erzählt Jørgen Kronborg.
Die Weltziele der UN als Planungswerkzeug
NutriFair lud u. a. zu einer internationalen Bioenergiekonferenz ein, die eine der großen Attraktionen der Messe war. Darüber hinaus konnten die Besucher auf der Bühne u. a. den Professor für Führung und Organisation an der Universität Aarhus, Steen Hildebrandt über die 17 Weltziele der UN berichten hören, und darüber, wie sie als Anhaltspunkte für die Entwicklung des Betriebs bei den einzelnen Landwirten dienen können.
”Meiner Ansicht nach sollte unsere Branche zukünftig auf einen Ausbau der starken Fachlichkeit setzen, die die dänische Landwirtschaft kennzeichnet. Dabei möchten wir auf der NutriFair die grünen Ansätze mit dem neusten Expertenwissen anerkannter Fachleute und die mehr produktbezogenen praktischen Vorschläge unterstützen, sodass die Besucher eine Fülle neuer Anregungen für die Entwicklung ihres Betriebs mit nachhause nehmen. Ich wage zu versprechen, dass wir am 15.-16. Januar 2020 unser Augenmerk noch stärker auf Klima und Nachhaltigkeit richten werden”, schließt Jørgen Kronborg.